“… Aus dem Leben, wie alles aus dem Farb- und Tuschekasten Schmimos, die ohne moralisierenden Zeigefinger bürgerliche Heuchelei und trügerische Lebenslügenzu einem Leitmotiv erhoben hat. Drei vollschlanke, gewollt, aber nicht gekonnt “aufgebrezelte” Grazien mit Schmollmündchen gehören ebenso dazu wie die breite Palette an feisten Feinripp-Casanovas, die Papier und Leinwand zieren.
Und den Betrachter lässt der Verdacht nicht los, dass es einen auch selbst betrifft, wenn Schmimo damit Grundbefindlichkeiten auslotet. Ihre vielformatigen Aquarelle, deren farbenfrohen Verwischungen sie mit sparsamen Tuschestrichen charaktervolle Körperlichkeit verleiht, sind dennoch keine bitterbösen Karikaturen à la Manfred Deix. Wenngleich die Figuren auf den ersten Blick an sie erinnern könnten. Dafür sind sie noch zu freundlich. Die Künstlerin mit dem scharfen Blick fürs Menschliche und Menschelnde braucht keinen Photo-Realismus, um die Realität zu zeigen…”