Panoramabilder

„… die sogenannten Panoramabilder (…) geben sich bereits durch ihr Breitformat als solche zu erkennen. Zu sehen sind Figuren und Gestalten, die sich aus Farbflächen und Pinselbahnen im Wechselspiel von Figur und Grund herausschälen oder im Fluss der Farbe auflösen. Die Malerin präpariert Typenhaftes und Treffendes mit chirurgischer Präzision aus dem Fluss entstehender und zerfließender Gestalten und Gesichter heraus. Wir begegnen dem Habitus der Wohlsituierten, auf deren Pose momenthaft die Brüchigkeit und Flüchtigkeit menschlicher Existenz aufblitzen – ein kurzer Blick hinter die Kulissen des Gesellschaftsspiels. Es ist jedoch kein bloßstellender Blick, der sich hier offenbart. Seine entlarvende Schärfe wird von einem munteren Augenzwinkern begleitet. Schmimo entfaltet eine Typologie des gesellschaftlichen Gebarens, wie es sich in Theaterfoyers oder auf Sektempfängen, auf Stehparties oder auch Ausstellungseröffnungen darbieten mag. Wie eine Schmetterlingssammlerin fängt sie im Netz ihrer Bilder die prachtvollsten Exemplare. …“

Stefan Hölscher, Kunstakademie Münster, 2014